wir hatten heute zu zweit Prüfung bei Professor Honscha und haben beide bestanden. Der Ablauf war wie beschrieben, also auch bei uns gab es keine Vorbereitungszeit, sondern wir mussten direkt die Fragen beantworten. Die Atmosphäre war nicht allzu angenehm. Also er ist nicht böswillig, aber seine Art zu fragen kann einen manchmal eher aus den Konzept bringen als das sie hilft und er macht schon deutlich was er davon hält, wenn man mit einem Thema nicht so gut zurecht kommt. Außerdem war auch bei uns die Themenauswahl teilweise nicht besonders toll, also es wurden manche Themen gefragt, die ich eher als Randthemen bezeichnen würde. Aber die scheinen sich zumindest zu wiederholen, wenn man das mit den anderen Berichten vergleicht.
Person 1
Rezepte: - Pentobarbital zur Narkose: Praxisbedarf, Pentobarbital-Na ist eigentlich nicht korrekt, er hätte das Natrium gerne ausgeschrieben - Morphinvergiftung Hund: Naloxon Injektionslösung von der Roten Liste, auch für den Praxisbedarf weil die Therapie ja in der Praxis erfolgt
Galenik: Methoden zur Sterilisation - Autoklavieren (mit Temp. u. Zeit) - Entkeimungsfilter und die Porengröße (hatte es als Biofilter bezeichnet weil mein Gehirn sich Quatsch gemerkt hat und er meinte dann das heißt Sterilisationsfilter) - trockene Hitze (Trockensterilisation, auch mit Temp. u. Zeit): ungeeignet für Flüssigkeiten - ionisierende Strahlung: auch ungeeignet für Flüssigkeiten weil diese die Strahlung aufnehmen würde - Begasung: steht in Vorlesung als ungeeignet für Flüssigkeiten aber es ist wohl prinzipiell nur für Flüssigkeiten gedacht weil das Gas da dann mit einem Schlauch reingeleitet wird aber da man es dann nicht gut wieder raus bekommt bzw das ewig dauert ist es halt ungeeignet
Pharma: allg. Dekontaminationsmethoden bei Vergiftungen (da stand ich total auf dem Schlauch was er sehr doof fand aber war ja am Ende egal zum bestehen) - Infusion: nur sinnvoll wenn der Giftstoff harnpflichtig ist - Kohle Tabletten: nur sinnvoll wenn der Giftstoff nicht geladen ist weil die Kohleteilchen es auch nicht sind und deshalb nur neutrale Teilchen binden, also für Säuren, Salze, Schwermetalle, etc ungeeignet - Paraffinöl: bindet nur lipophile Stoffe - Erbrechen auslösen: durch Apomorphin beim Hund und Xylazin bei der Katze (zu beidem wollte er Dosierungen weil im Notfall müsste man ja schnell handeln) - Abführmittel/Laxantien: Glaubersalz - pH-Wert Verschiebung in der Niere, Stichwort Ionenfalle
AVO: Therapienotstand und Umwidmungskaskade (wo finde ich Wartezeiten --> in der TÄHAV)
BtM-Gesetz: ausgenommene Zubereitungen - gibt es für BtMs in Anlage 2 und 3, nicht für Anlage 1 - der Unterschied zwischen den beiden ist, dass man Stoffe aus Anlage 2 nur als ausgenommene Zubereitung verschreiben kann und wenn es drüber ist dann gilt wieder die Aussage dass es nicht verschreibungsfähig ist und bei Stoffen aus Anlage 3 nimmt man bei Überschreitung der Grenzwerte halt einfach ein BtM-Rezept - Beispiele waren erwünscht, ich habe für Codein, Diazepam und Phenobarbital die Werte genannt und er hätte gerne noch Beispiele aus Anlage 2 gehabt die für den Tierarzt relevant sind bzw sein können
Person 2
Rezepte: - Überschreitung einer Höchstmenge eines BtMs: hier wurde auf dem Rezept was kleines durchgestrichen was ihm nicht gefallen hat, dann einfach ein neues Rezept nehmen, die liegen dafür aus, ausgestellt wurde es für L-Polamidon Injektionslösung beim Pferd - Diabetes mellitus beim Hund: auch die Anschrift des Besitzers muss mit auf das Rezept (war uns beiden vollkommnen neu)
Galenik: Arzneibücher
Pharma: - es wurden vier Antibiotika genannt (ein Makrolid dessen Name mir entfallen ist, Ceftiofur, Enrofloxacin und Gentamycin) die alle nach Antibiogramm für eine Bronchopneumonie beim Kalb mit Pasteurellen und Mykoplasmen in Frage kamen und man sollte nach Antibiotikaleitlinie das beste auswählen - da wollte er wissen ob Breit- oder Schmalspektrum und dann ob grampositiv oder negativ, die therapeutische Breite, das Verteilungsvolumen und sowas - am Ende war das Makrolid am besten geeignet und er wollte halt immer begründet haben warum was anderes nicht so gut ist (z. B. Ceftiofur hilft nicht gegen Mykoplasmen, Enro macht bei Jungtieren Gelenksschäden und ist ein Reserve-AB, Genta hat ein schlechtes Verteilungsvolumen also kommt gar nicht wirklich in der Lunge an und so weiter)
AVO: Medikamente im Praxisauto - welche Gesetze/Verordnungen gelten da? es waren mehrere aber ich kann mich nur noch an die TÄHAV erinnern - BtMs gesondert und abschließbar - vor Temperaturen schützen: Kühlung für den Sommer und Standheizung oder beheizte Garage wenn es friert - auf dem Praxis- oder Klinikgelände muss das Fahrzeug immer in einer Garage stehen um es vor Unbefugten zu schützen, ein Carport oder ähnliches reicht nicht - das Auto muss an öffentlichen Plätzen immer im Blick behalten werden also mittags irgendwo drinnen essen gehen geht nicht, wenn man sich auf dem Gelände von Nutztieranlagen befindet kann das Auto auch unbeobachtet stehen weil das Gelände ist ja meistens nicht so einfach zugänglich
BtM-Gesetz: Höchstmengen - Verschreibungshöchstmengen, mehrere Beispiele für Wirkstoffe inklusive Zahlenwert nennen - Höchstmenge bei Rezepten für den Praxisbedarf: maximal durchschnittlicher Bedarf für zwei Wochen - Höchstmenge für die BtMs in der TÄHA (Bevorratung): maximal Bedarf für einen Monat
Es ist nicht schön, aber trotzdem machbar. Wir hatten auch einige Lücken...
Hallo, wir hatten heute auch bei Prof. Truyen. Der Ablauf war wie beschrieben, die Atmosphäre war angenehm und die Benotung sehr wohlwollend. Er hat uns nochmal gesagt, dass man ihm die Themen einfach strukturiert vortragen soll, aber bei uns ist er teilweise dann auch in ein Frage-Antwort-Schema übergegangen und das hat keinen negativen Einfluss auf die Benotung oder ähnliches. Wenn man etwas nicht weiß, dann sollte man das einfach sagen, weil dann bekommt man trotzdem die Gelegenheit sich Sachen mit seiner Hilfe herzuleiten.
Unsere Themen im allgemeinen Teil
1. Tierseuchenkasse und Tiergesundheitsdienst: Fragen dazu waren wie viel man da denn so als Halter einzahlt --> sollte man einfach grob schätzen (ca. 5 Euro für ein Rind), wer den Tiergesundheitsdienst bezahlt --> die Tierseuchenkassen und was der Unterschied beim Tiergesundheitsdienst in Bayern ist --> dass der auch kurativ tätig ist und somit eine Konkurrenz für die anderen praktischen Tierärzte.
2. Umgang mit Tierseuchenerregern: Hier kam die Frage ob man zum Beispiel aus Frankreich einen in der EU zugelassenen Impfstoff einführen darf --> generell eh nur wenn er inaktiviert ist und da ist das Problem, dass in Deutschland neben der Zulassung noch alle Chargen vom PEI geprüft werden müssen und das wäre in dem Beispiel ja nicht der Fall.
3. Anzeigepflicht und Meldepflicht: Einfach erzählen was eine anzeigepflichtige/meldepflichtige Erkrankung ausmacht und wer wann anzeigen/melden muss. Da hatte er noch gefragt was ist denn wenn der Tierhalter anzeigen muss und sagt warum er denn zum Beispiel was über MKS wissen muss? Die Antwort war, dass in den allgemeinen Pflichten der Tierhalter im Tiergesundheitsgesetz steht dass der Halter sich fachkundig über bestimmte Seuchen machen muss, sich da also nicht rausreden kann. Die andere Frage war in welchem Fall es noch eine Meldepflicht gibt und das war wieder das Beispiel mit der Oma und dem tollwutverdächtigen Hund. Wenn sie damit zum Tierarzt kommt und gebissen wurde muss man laut Infektionsschutzgesetz als Tierarzt das Ganze dem Gesundheitsamt melden.
Unsere Themen im speziellen Teil
1. Afrikanische Schweinepest: Warum ist die Seuche wirtschaftlich so relevant wenn man in Europa noch mit Schweinefleisch handeln darf bis auf die betroffenen Bezirke? --> weil die Drittländer nicht mehr handeln wenn in Deutschland die Afrikanische Schweinepest ausbrechen würde
2. Brucellose: Wann war die Seuche besonders relevant? --> vor 20/25 Jahren, warum ist sie jetzt getilgt? --> wegen der künstlichen Besamung (Deckinfektion)
3. Salmonellen beim Rind: Warum ist da ein Ausbruch im Bestand so unerwünscht? --> weil alle Tiere zwei negative Proben brauchen und noch eine gesamte Abschlussuntersuchung negativ sein muss, wenn da auch nur ein Rind zwischendurch wieder positiv ist geht das Ganze wieder von vorne los. Warum ist Salmonella Enteritidis beim Menschen zurück gegangen und Typhimurium nicht? --> weil Enteritidis vor allem beim Geflügel vorkommt und da erfolgreich bekämpft wird und Typhimurium beim Schwein und da läuft die Bekämpfung ja noch nicht so wirklich rund.
Also auch bei uns keine überraschenden Themen. Viel Erfolg!
Wir hatten unsere Chirurgieprüfung bei Frau Prof. Alef. Auch sie war sehr nett und hat einem durch nachfragen auf die Sprünge geholfen wenn man mal was vergessen hat zu erzählen. Der Ablauf war so wie er schon bei den Prüfungen bei Dr. Kiefer beschrieben wurde. Bei uns gab es nach einer Pause in der sie Rechnung und Rücküberweisung gelesen und alles ausgewertet hat auch direkt mittags die Note. Als Hinweis für die Notengebung haben wir sie heute mal gefragt wie sich die Bewertung aufteilt. In der Chirurgie zählt der Patient mit allem drum und dran 60% und der OSCE 40%. Ob das auf die Innere auch zutrifft, weiß ich allerdings nicht. Entgegen der Aussage aus dem Infoskript von Moodle hatte ich nicht den Eindruck, dass man den OSCE auch separat bestehen muss. Jedenfalls ist meiner echt daneben gegangen und es war am Ende überhaupt kein Problem.
Ich hatte als Patienten einen Abriss des cranialen Unterkiefers bei einem Jagdhund, vorberichtlich aufgrund eines Unfalls mit einem Wildschwein. Das war bereits ein paar Tage her und der Hund war erneut in der Klinik, aber ich sollte die Anamnese so führen, als wäre es gerade passiert. Gerade bei solchen Patienten sagt sie einem dann auch genau welches Szenario sie quasi haben möchte, also passt es so an, dass man auch sinnvoll was erfragen und machen kann. Als Info gab es dann noch, dass der Unterkiefer bei der Erstuntersuchung zertrümmert bzw abgerissen war. Ich sollte mir dann überlegen was ich weiter mit dem Hund gemacht hätte und das waren Röntgen von Kopf/Kiefer und Thorax (wegen des Wildunfalls), Analgesie, Antibiose (wegen Wald und keimreiche Maulhöhle, etc.) und Wundversorgung. In dem Fall wurde auch ein Blutbild gemacht, aber dass ich das vergessen hatte war nicht so schlimm bzw. das kann man in dem Fall so und so sehen. Danach ist sie umgesprungen auf den aktuellen Grund der Vorstellung und meine Untersuchung. Das war in dem Fall eine Wundinfektion und da wurde dann noch kurz die weitere Versorgung besprochen. Die Rücküberweisung sollte ich dann so schreiben, als hätte ich den Hund initial versorgt und zur weiteren chirurgischen Versorgung an eine Klinik geschickt. Also wie gesagt auch hier immer so angepasst, dass es sinnvoll ist was man da so macht.
Der zweite Patient war eine Katze mit einem Abszess an einer Kastrationsnarbe/-wunde. In dem Fall war sie wohl sehr begeistert, dass schon bei einem Helfer nach einer Sonde gefragt wurde, bevor sie für die nächste Fragerunde vorbeikam. Dort wurden dann ein Ultraschall zur weiteren Abklärung und ein Blutbild mit einer Blutchemie zur Überprüfung einer systemischen Beteiligung besprochen. Die weitere Versorgung ist da ja ansich immer gleich.
Der dritte Patient war ein Hund mit Kreuzbandriss. Das kommt bei dem was man so hört und liest recht häufig und ist glaube ich auch ziemlich dankbar.
Wir hatten auch alle das Narkosegerät als OSCE. Als Hinweis noch bei uns lagen zwei Pediatrieschläuche da mit verschiedenen Verbindungsstücken. Das eine war das Y-Stück was man vom großen Schlauchsystem kennt und das andere war einfach kleiner, kompakt und durchsichtig. Letzteres ist das richtige. Bei uns war auch ein Dichtungsring im Ventil und einer nicht und der lag auch nicht bereit, also da muss man echt etwas auf Kleinigkeiten achten. Aber wie gesagt bei mir lief da einiges schief und es war letztendlich egal. Natürlich sind es aber leicht verdiente Punkte wenn man die OSCES kann.