Wir waren heute zu Dritt bei Herrn Truyen. Meines Erachtens war es eine seltsame Prüfung, aber bei uns zumindest nicht im negativen Sinne.
Aber von vorn: Die Prüfung findet dort statt, wo auch Tierschutz stattgefunden hat. Bei uns gab es keine festgelegte Reigenfolge, also durften Freiwillige anfangen.
Es ist so, dass man zunächst ein Geräte bekommt, zu welchem man sich was aufschreiben kann. Dann stellt er einfach Tierhygiene Fragen... die ziemlich oft aber zu der Kategorie passen.
Unsere Geräte: Autoklavierband + Unterschied Autoklav und Heißsteri und deren genauen Temp./Zeit./(Druck)-Zahlen, welche Kontrolle gibt es noch (Sporensuspensionstest)... Luxmeter + Welche Parameter werden noch geprüft? Daraufhin kam die Frage welche Schadgase wichtig sind.. und dann wollte er hören wo Schwefelwasserstoff eine besondere spielt. (Betriebe mit Gülle) Und wie Schwefelwasserstoff überhaupt gebildet wird. (Abbau schwefelhaltiger Aminosäuren)
Andersen Kaskaden Impaktor + wenn ich mich richtig erinnere gabs hier nur weitere Fragen zum Gerät. Vor allem die Luftgeschwindigkeit hat ihn interessiert... also warum die Luft beschleunigt wird und wo sie höher ist? (Durch die Düsen und unten höher, weil kleinere Löcher = schnellere Luft) Wenn man mit dem Vorstellen fertig war gabs das Tierhaltungsthema. Bei uns: Hundehaltung - Gesetze kennen und bei uns wurde bei den Kampfhunderassen nochmal genauer nachgefragt, ob man die einführen darf (Importverbot). Und sonst... wer weiß wie man einen Hund hält muss dazu nichts mehr lernen. Er wollte hier keine Zahlen wissen...
Ziegenhaltung - Hier kam die Frage auf wie die Fortpflanzung ist und die Mutter-Kind-Beziehung, Und Unterschied Schaf und Ziege. Auch hier keine Zahlen, aber wissen das keine gesetzlichen Grundlagen. Die Haltungsformen und das man die Klauen mind. 2x im Jahr schneiden muss... dementsprechend auch den Witterungsschutz erwähnen. Nutzfischhaltung - Forellen und Karpfen... Grundlegendes wie Wasserqualität und Haltungsraten (also die Becken) und Fortpflanzung.
Generell lief die Prüfung bei uns so ab, dass man wirklich kurz was erzählt hat, er vielleicht noch ein oder zwei Fragen gestellt hat und dann meinte er immer "ja passt schon". Die Bewertung war auch eher schmerzlos... Wir sind alle mit einer guten Noten raus. Da ich auch schon anderes gehört habe... vieleicht Launenabhängig?!
Vor der Prüfung meinte er, dass er eigentlich immer viele 1er verteilt (fast 50%).
Ich denke, man braucht sich keinen Stress machen, vor allem mit den ganzen Zahlen. Es ist wichtig, die Zusammenhänge verstanden zu haben und zu wissen wo das geregelt ist. Und die paar grundlegende Zahlen sollte man können...
Viel Erfolg!
Ps: Was ich bisher noch gehört habe: - Reptilienhaltung waren ihm wohl die Gesetze wichtig...mit den Kategorien - Beispiele für Rassen wissen
Wir waren zu viert in der Prüfung. Wenn man paar Minuten eher da ist, darf man schon in den Prüfungsraum, wo an der Seite alle Geräte liegen und man sich die nochmal zusammen anschauen kann!
Als erstes legt er jedem ein Gerät auf den Tisch. Bei uns gab es:
- Nitratteststreifen: Dazu hab ich ihm erklärt wie es geht, was die Grenzwerte sind, TrinkWV, FMHyV und wie es toxisch wirkt. Gefragt hat er dann noch, wie Nitrat ins Wasser kommt, wollte Eutrophierung erklärt haben und wie man dem entgegenwirken kann ( Abfischen, O2 zuführen, Schilf anbauen)
- thermisches Anemometer: da habe ich nicht zugehört, aber sie sollte es auf jeden Fall vorführen wie man es verwendet. Cave: nehmt die Schutzkappe ab
- RCS: da wollte er auch den Vergleich zu Impingement und Filtration und ihm ist ganz wichtig, dass man Viren damit nachweisen kann (PCR und Zellkultur, es sollte auch erklärt werden, wie eine PCR funktioniert!!!)
- Autoklavenband: hier sollte man wissen, wie ein Autoklav funktioniert, Unterschied zum Heißluftsteri, und wie das mit der Sporensuspension geht
Nach der ersten Runde bekommt man sein Thema für die Haltung gesagt, die waren bei uns:
- Pferdehaltung: einfach stumpf alles runtererzählen
- Haltung von Legehennen: da war ihm wichtig, dass die Hennen über dem Kotbereich ihre Sitzstangen haben und Futter+Wasser und dass man sich bewusst ist, dass die Bodenhaltung mit 9 Hennen / qm auch nicht das ist, was sich der Verbraucher vorstellt, aber auch Freilandhaltung mit viel Aufwand verbunden ist.
- Haltung von Reptilien: Da pocht er sehr auf seine Gesetze, also CITES und Bundesnaturschutzgesetz, darin ist die Haltung von jeglichen Reptilien GANZ kleinlich geregelt!!!
- Haltung von Kälbern: da hatte er keine großen Ansprüche über die VL hinaus, Kälberhaltung in Iglus ist die idealste
Allgemein hat er sehr überdurchschnittlich fair benotet, auch wenn man das Gerät am Anfang komplett versemmelt hat, konnte man das mit dem Haltungsthema sehr gut ausgleichen und auch da hätte er noch Lücken zugelassen. Er hilft sehr viel, hat eine Engelsgeduld und möchte glaub ich, dass man einfach realistisch auf die Haltungssysteme schaut.
Ich hatte vor allem bei der Hühnerhaltung das Gefühl, dass er mehr das hören wollte, was im Kompendium der Tierhygiene erklärt ist. Das kommt finde ich in den VL nicht ganz so gut rüber. Das Buch empfiehlt sich wirklich während der Vorbereitung mal mit zu lesen!
Tipps und Hinweise: - Virennachweis mit PCR und Zellkultur, PCR hier erklären können - Schilf zieht Nitrat aus dem See, Eutrophierung wissen - Funktion Autoklav, Funktionsweise Sporensuspension - Unterschied Schaf - Ziege, Kamerunschaf = Haare keine Wolle - RASSEN WISSEN!!! - Warum brauchen Tiere Licht? - Lux-Werte wissen, Gasgrenzwerte wissen, Besatzdichte wissen - sonst nicht jede Zahl im Detail wissen!! - Schafe mehr Stromstärke im Zaun als Pferd wegen Wolle - Themen, die nicht gerätebezogen waren in Tierhygiene werden nicht als einzelne Themen vergeben, lieber auf die gerätebezogenen Themen konzentrieren!