Die Prüfung findet im Gebäude der Tierernährung statt. An der Tür klebt ein Zettel: Prüfung in der zweiten Etage - also auch bitte bis in die zweite Etage laufen und nicht in der ersten stehen bleiben auch wenn auch dort ein "Ruhe, Prüfung" Schild hängt.
Zuerst blieben alle 4 zusammen und bekommen jeweils einen Rechenzettel zugeteilt (ja es sind exakt die Aufgaben aus der letzten Kurs-Übung). 15 Minuten Zeit zum Rechnen. Dann werden 2 Studenten in einen anderen Raum gebeten - als Prüfung nur in 2er Gruppen.
Die Rechnung soll vorgestellt und erklärt werden. Zum Teil gibt es themenbezogene Nachfragen. Die restlichen 3 Fragen bekommt man als kleinen Kartenstapel zugeteilt und kann sie in beliebiger Reihenfolge beantworten.
Unsere Prüferin war Frau Dr. Rückert. Sie lässt jeden erst vollkommen ausreden und stellt dann Nachfragen.
Themen:
Rechnung Ration Sportpferd (Heulage (auf TS gehalt achten --> ca. 14 kg uS), Hafer, Mineralfutter) Colienterotoxämie Schwein, Symptome und Diätetik (Durchfall oder Ödemkrankheit, Prophylaxe Rfa hoch (z.B mit Rübenschnitzel), Protein runter, Probiotika etc.) FM Konservierung durch Silierung (Ablauf, Vor-/Nachteile, Selierfähigkeit vergleichen zwischen Mais und Luzerne (Luzerne gerige Zucker, hohe Pufferkapazität durch Ca) Fütterungsbeeinflussung von tierischen LM (Fleisch, Fett, Milch, Eier, Leber, Niere: einfach alles erzählen was mann weiß, vn Mykotoxinen über ANF bis zu ß-Carotin Färbung vom Fett)
Rechnung adipöser Hund Getreide Aufbau, Verwendung (Korn beschreiben, Welche Sorten haben welchen Nährstoff besonders, Problem bei Weizenfütterung Pferd (Klebeeiweiß), ANF,.. Es stand die Schale in der Mitte und man sollte kurz die Körner zeigen) Verdaulichkeit und deren Beeinflussung (Fett limitiert bei WDK aufgrund Bakteriensterben) Diätetik bei Harnsteinen (alle Arten nennen und dazu Fütterung, wo pH hoch, wo runter, wodurch werden sie begünstigt)
Alles in allem eine nette und angenehme Atmosphäre. Es gibt sogar Wasser und einen Ventilator
wir hatten alle vier bei Frau Dr. Vervuert Prüfung. Trotz der vier Leute ging die Prüfung sehr schnell und wir waren nach ca. 75 Minuten schon durch. Sie hat am Ende nochmal gesagt, dass ihnen das Thema zur speziellen Tierernährung am wichtigsten ist. Man braucht sich auch nicht wundern, wenn einem das Thema so wenig vorkommt. Zu manchen soll bzw muss man dann auch nicht so viel sagen. Man hat auch nicht das Gefühl, dass es negativ ist wenn sie nachfragt, solange sie einem nicht wirklich alles aus der Nase ziehen muss. Die Stimmung war entspannt, sie war sehr nett und die Notengebung war bei uns auch super lieb.
Meine Themen waren
- Ration Sportpferd mit Gras und Salz: Man sollte einfach den Energiebedarf durch die Energie pro Kilo Gras teilen um so auf die zu fütternde Menge Gras zu kommen. Eigentlich ganz logisch, aber ich habe es mir komplizierter gemacht, deshalb die Info. Das waren in meinem Fall dann knapp 70 Kilo Gras, also nicht erschrecken bei der Menge. Sie hat dann noch gefragt, ob das zu hohe Protein ein Problem ist, aber beim gesunden Pferd ist das nicht schlimm. Außerdem war das Calcium zu hoch und dadurch besteht die Gefahr der Harnsteinbildung. - Harnsteine, Ursachen und Vermeidung: Eigentlich ja selbsterklärend alles aus der Vorlesung. Ursache ist die Zufuhr von zu viel Phosphor oder Calcium bzw genetisch bei Urat- und Cystinsteinen. Da war wohl interessant, dass Rinder zu viel Phosphor auch durch zu viel Getreide und nicht nur Mineralfutter bekommen können, weil die ja das an Phytinsäure gebundene Phosphor nutzen können. Bekämpfung war dann übermäßige Zufuhr der Auslöser vermeiden, viel Wasser und Harn ansäuern bzw alkalisieren. - Selen Über- und Unterversorgung: Zu wenig macht Weißmuskelkrankheit bei Neugeborenen und Muskelschäden, Immunschwäche und Hypothyreose (durch Störung der Dejodase) bei älteren Tieren. Zu viel kann akute Intoxikationen mit Todesfällen verursachen und chronisch Haarverlust und Kronsaumentzündungen bis hin zum Ausschuhen. Da hat sie gefragt wie bei einem Schwein was ja nicht etliche Mineralfutter bekommt zu viel Selen ins Futter kommt und die Antwort war Mischungsfehler des Herstellers (Haftungsfrage). -Kohlenhydrate von Wurzeln und Knollen und deren diätetischer Einsatz: Zucker, Dextrine und Pektine in Rüben und Möhren, Rüben bei Schwein und Rind, vor allem als Schnitzel, Möhren beim Pferd und Melasse als Verarbeitungsprodukt zur Geschmacksverbesserung beim Pferdefutter. Stärke in der Kartoffel, als Energielieferant und in roher Form (hat sie nach gefragt) gegen den Ebergeruch. Außerdem ist Stärke auch in Maniok der im Mischfutter von Schweinen eingesetzt wird (Achtung Blausäure --> kochen). Als letztes noch Inulin in Topinambur, auch gegen Ebergeruch.
Meine Prüfungspartner hatten
- Ration adipöser Hund - Wet litter Syndrom - Enzyme als Futterzusatzstoffe (Beispiele und Indikationen) - welche Energiestufen für welche Tierart
- Ration Schaf (da waren relativ ungewöhnliche FM gegeben, ich glaube eins waren Presschnitzel, jedenfalls waren das Nebenprodukte aus der FM-Industrie und sie wollte wissen warum diese ausgewählt wurden --> bei dem Wetter im Moment FM Knappheit wodurch man alternativ denken sollte, außerdem billig) - Unterschiede in der Ernährung von Hund und Katze - Phosphatresorption der verschiedenen Spezies - FM zur Silierung (was ist geeignet und was nicht)
die Stimmung war gar nicht mal so gut bzw wurde zunehmend schlechter- Bewertung war daher überraschend gut/fair. Sie sagt einem vorher zwischen welchen Noten man steht und gibt dann eine Zusatzfrage (das Themengebiet darf man sich selbst aussuchen!). Bei der Kollegin R. ist das nicht der Fall! i Gibt zwar Zusatzfragen, sagt aber nichts dazu und sucht selbst aus.
Rechenaufgaben wie vorher in der Übung besprochen.
Allgemein gilt, dass man zwei Wochen oder zwei Tage vorher lernen kann und das Buch durchlesen oder auch nicht - es scheint keinen großen Unterschied zu machen. Man braucht etwas Glück bei der Themenvergabe. Das ist allein durch die eigene Vorbereitung und die Kursinhalte meines Erachtens nach nicht alles gut zu machen, da zT sehr spezieller Kleinkrams dabei ist... daher wird die gesammelte Themenliste bald noch eingestellt - hoffentlich...
PS: wir waren um 16 Uhr dran und dann auch zu viert, Dauer gute ca 1,5 h
Wir waren auch bei Ingrid, ich schreibe mal einfach auf was mir noch so einfällt... Die Rechnungen muss man kurz erklären können, der Rechenweg interessiert sie.
- Ration Wdk (TS Aufnahme Kapazität, RAF, Stärke und Fett limitieren, RNB etc.) - Giftpflanzen auf der Weide, Symptome und Vorkommen (welche euch einfallen, interessant finde sie: Johanniskraut, Jakobskreuzkraut, Herbstzeitlose, Rainfarn, Ferkelkraut, Graukresse ) - Selen Über und Unterversorgung (Weißmuskelkrankheit, Schwefelverdrängung --> Hufprobleme bis Ausschuhen) - Silieren (genau so wie in den Supplementen/Vorlesung beschrieben) - Proteinbewertung Pferd (pcvRP, keine Fistulierung (Tierschutz!), fasergebundenes Protein abziehen, nicht exakt, da keine experimentellen Ergebnisse) - Vit B bei Pferd und Knn (Darmbakterien synthetisieren, Problem bei Dysbiosen (Antibiotika!), Koprophagie Knn, Wdk manchmal Problem mit Cobalt Mangel --> Vit B12 Mangel (kommt beim Pferd nicht vor weiß man nicht warum) - Probeentnahme (Menge, Gesetzliche Regelung amtlicher Proben, Vorgehen, wie verschicken --> Silage mit Löchern in Verpackung, sonst Schimmel, besser selber abholen oder bringen lassen!)
Ich glaube es ist sinnvoll, sich die alten Themen in Foren etc. anzugucken. Sind zum Teil kleine Themen, nicht unbedingt schwer, aber es fällt einem auf jeden Fall leichter, wenn man sie vorher gesehen hat...
Ich kann mich nur anschließen, dass die Prüfungssituation sehr angenehm war, auch bei uns ging es sehr schnell, innerhalb von 70min waren wir zu zweit durch.
Die Rechenaufgaben sind wirklich geschenkt, es kommt zu 100% eine der Aufgaben aus der letzten Rationsberechnungsübung dran. Bei der Ration fürs tragende Schaf wollte sie kurz erklärt haben, wie ich gerechnet habe. Sie hatte mir als Rationskomponenten Hafer + Presschnitzel und wollte dann wissen, warum sie ausgerechnet Pressschnitzel in der Ration genommen hat. Grund: Horizont der Heufütterung erweitern, da es Futtermittelknappheit geben wird durch die extreme Wetterlage und man den Landwirten auch Optionen geben können soll, neben dem Heu.
Themen sonst waren: Silage - da hab ich ihr erzählt, wie man siliert, Vorraussetzungen der Pflanzen, was man so zugeben muss usw. Da wollte sie gern wissen, dass man Masi gut silieren kann (Zuckergehalt) und Lurzerne nicht gut ( sperrig, viel Ca) und was Puffer in den Pflanzen sind (Calcium, wie im Bikarbonatpuffer im Körper quasi)
Verdauungsversuche - da hab ich ihr alles mögliche zur Verdauulichkeit erzählt und dann die ganzen Versuche erklärt, wie man die Verdaulichkeit herausbekommen kann. Da waren ihr auch die in vitro Versuche wichtig und die Markermethode.
Fütterung von Milchkühen allgemein - da hab ich ihr erst so den Zyklus der Fütterung von Laktation - Abkalben - Trächtigkeit erzählen wollen, aber sie wollte lieber alles allgemeine hören, also peNDF, Fett, Aufnahmevermögen, Proteinverdau mit RNB und so
Allgemein hat sie SEHR fair bewertet, keine Fangfragen gestellt und was wirklich sehr nett und hat super auf die Sprünge geholfen wenn man auf dem Schlauch stand.
Als getrocknete Giftpflanzen standen da: Rainfarn, Jakobskreuzkraut, Johanniskraut, Eichenblatt, Ahornblatt, Herbstzeitlose. Die Körnermischung war einmal geteilt in Leguminosen + Ölreiche Saaten und Gramineen. Von Allen Getreidepflanzen stand was auf dem Tisch, genauso wie Heu und Stroh. Das wurde alles bei unserer Prüfung allerdings nicht verwendet